Wenn die Leber auf die Stimmung drückt

Wem etwas über die Leber gelaufen ist, der ist meistens nicht in allerbester Stimmung. Dieses Sprichwort nimmt einen Aspekt der Leber auf, der heute vielen Menschen kaum mehr bewusst ist: Denn in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geht man davon aus, dass die Leber Sitz der Wanderseele ist.

Energiemangel, Frust oder Ärger stehen als psychische Symptome laut der Traditionellen Chinesischen Medizin oft in Zusammenhang mit der Leber. Das Entgiftungsorgan gilt als der Sitz der Gefühle und Wanderseele.

Auch bringt man die Leber in direkte Verbindung mit psychischen Symptomen wie Stimmungsschwankungen oder Ärger. Grund: Das Entgiftungsorgan gewährleistet nicht nur den Energiefluss und versorgt den Körper mit Blut, sie beherbergt die Wanderseele „Hun“.

Die Wanderseele Hun besitzt die Fähigkeit, unser Leben zu planen, ihm eine Richtung zu geben. Hun verhilft zu Lebensträumen, zu Zielen, Visionen, Inspirationen und Kreativität.“ Eine Disharmonie der Leber könne dazu führen, dass die Wanderseele nicht gut verwurzelt ist. Dies kann eine richtungslose und verwirrte Psyche zur Folge haben. „Eine gestaute Leber zeigt sich typischerweise durch Wutgefühle, Zorn und Frustration.“ Weiter weisen Spannungen im Thorax- sowie Schulter- und Nackenbereich, Bauchfett, Kopfschmerzen, Heisshungerattacken, gynäkologische Probleme oder Augenbeschwerden auf Leberprobleme hin.

Die Leber wirkt sich negativ auf die Psyche aus, wenn der Mensch unter Stress leidet und keinen Entfaltungsspielraum mehr hat. Auch wer sich nicht abgrenzen kann und fremdbestimmt wird, leidet häufig unter den für die Leber typischen Symptomen. „Manchmal wird die angestaute Energie, die heruntergeschluckte Wut, explosionsartig freigesetzt. Bei Depressionen gehe oft ein Energiemangel voraus. Die «typische Leber-Depression» macht sich bemerkbar durch eine erhöhte Erregbarkeit, durch launisches Verhalten oder Überreaktionen.

Häufig wirken sich gewisse Nahrungsmittel negativ auf die Leber aus. Dazu gehören zum Beispiel energetisch heisse Lebensmittel wie rotes Fleisch, erhitzende Gewürze in grösseren Mengen, Alkohol, scharf Angebratenes sowie Speisen mit vielen gesättigten Fettsäuren und Milchprodukte. „Kleine Mengen sind in der Regel kein Problem“. „Wer jedoch die erwähnten Nahrungsmittel täglich oder gar mehrfach täglich konsumiert, tut seiner Leber damit nichts Gutes“.

Wie stärkt man die Leber und somit auch die Psyche? Bewegung tut der Leber besonders gut, vor allem im Grünen. Denn Grün ist die Farbe des Holzelements, zu dem die Leber gehört. „Bewegung in der Natur entspannt die Leber und trägt dazu bei, dass das Qi der Leber frei fliessen kann.“ Während tägliche Spaziergänge oder moderat betriebener Ausdauersport bei gestauter Leberenergie wohltuend sind, kann indes eine übermässige und auszehrende körperliche Betätigung der Leber schaden. Dies führe zum Beispiel zu Sehnenerkrankungen.

Die Leber wird unter anderem durch Bitterstoffe, die Farbe Grün in der Nahrung, an Kleidern oder im Wohnraum, durch Sport, Kreativität, Lachen und Musik unterstützt.

Ebenso ist für eine gesunde Leber die Balance im Leben wichtig – beim Essen, zwischen Aktivität und Passivität, im Schlaf- und Wachrhythmus, zwischen Bewegung und Ruhe sowie kalt und warm. Zum Wechselspiel zwischen Leber und Psyche gehört auch die zwischenmenschliche Harmonie, sei es am Arbeitsplatz oder in der Familie.

Heilpflanzen für die Leber

Die Leber ist als „Kläranlage“ unseres Körpers für die Filterung von Schadstoffen und die Verstoffwechslung von Nahrungsbestandteilen zuständig. Verschiedene Heilpflanzen unterstützen die Leberfunktion:

Deshalb sollte man seinen Körper regelmäßig diese Bitteren Kräuter anbieten, er wird es dankend annehmen.

  • Beifuss
  • Gelber Enzian
  • Isländisches Moos
  • Löwenzahn
  • Mariendistel
  • Schafgarbe
  • Tausendgüldenkraut
  • Wegwarte